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Eichenprozessionsspinner: Schädlingsbekämpfung über natürliche Feinde
Eine Bedrohung für Wald und Mensch
Der Eichenprozessionsspinner ist eine wachsende Bedrohung für Wälder und Menschen. Nicht nur die befallenen Eichen leiden unter dem ausufernden Schädlingsbefall, sondern auch die Menschen, die in die Nähe befallener Bäume kommen. Die giftigen Brennhaare der Larven können allergische Reaktionen auslösen und zu Hautausschlag oder allergischem Schock führen. Insektizide und aufwändige Nestentfernungsverfahren sind übliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung. Es gibt jedoch auch natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners, deren Einsatz eine umweltfreundlichere Schädlingsbekämpfung darstellt.
Städte, Gemeinden und auch Privatleute gehen daher gegen den Eichenprozessionsspinner teilweise mit Insektiziden vor oder lassen die Nester in einem aufwändigen Verfahren durch Absaugen entfernen. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung und zwar auf ganz natürlichem Wege.
© Fotos Gartenservice Lübbehusen, Goldenstedt-Lutten
Blaumeisen und Kohlmeisen
Die Larven des Eichenprozessionsspinners sind nicht in jeder Phase giftig. Erst im 3. Larvenstadium entwickeln sie die giftigen Brennhaare. Wobei die Brennhaare nicht die deutlich sichtbaren langen Härchen sind, sondern mikroskopisch kleine Haare, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Bis zum 3. Larvenstadium, das meist im Mai erreicht wird, werden die Prozessionsspinner-Larven von Meisen, insbesondere der Blaumeise und Kohlmeise gefressen und an deren Nachwuchs verfüttert. Daher empfiehlt es sich Meisen-Nistkästen im Umkreis der Eichen oder direkt in den Eichen aufzuhängen.
Kuckuck und Wiedehopf
Haben die Larven des Eichenprozessionsspinners erstmal ihre Gifthaare entwickelt, können nur noch wenige Vögel wie der Kuckuck und der Wiedehopf sie verdauen.
Schlupfwespen, Brackwespen und Raupenfliegen
In einem späteren Stadium, nämlich nach der Verpuppung, parasitieren unter anderem die für den Menschen ungefährlichen Schlupfwespen, Brackwespen und Raupenfliegen die verpuppten Larven. Auf diese Weise tragen Sie ebenfalls zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners bei. Der Lebensraum und das Nahrungsangebot für Insekten sind jedoch in den letzten Jahren immer kleiner geworden, sodass es einen starken Rückgang der Nützlinge gab. Sie können dem mit einem insektenfreundlichen Garten entgegenwirken. Dazu gehört u. A. das Aufstellen von Insektenhotels und das Pflanzen von Wildblumen, die den Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten.
Fledermäuse
In der Dämmerung und Dunkelheit machen Fledermäuse jagt auf zahlreiche Nachtfalter, auch auf den Eichenprozessionsspinner. Aber auch der Lebensraum der wichtigen Säuger hat sich enorm dezimiert. Während Fledermäuse früher noch durch Spalten und Öffnungen in Scheunen und andere Gebäude eindringen konnten, sind diese heute oftmals aus Energieeffizienzgründen geschlossen. Auch spaltenreiche Bäume werden aus Sicherheitsgründen gefällt und so der Lebensraum für Fledermäuse weiter eingeschränkt. Wir empfehlen daher Fledermauskästen aufzuhängen um auch diese wichtigen Schädlingsbekämpfer zu unterstützen und ihnen einen Unterschlupf anzubieten.
© Foto Gartenservice Lübbehusen, Goldenstedt-Lutten